Aus der Waldordnung des „Marchbriefs“ vom 27. Januar 1430
Anteil an der Waldallmend hat, welcher in der obgenanten sechs Dörffere einem seßhafft ist. … Die gemneine Albnende ist richer und armer in der Marckhe (March).
So soll man auch alle Jahr an dem zwölfften Tage ze Graben – in Buchheim zum Schloßgraben – gan, alle die, so in der Atamvkll hußheblich (ansässig) sind. Man verliest den Marchbrief und wählt die 22 Waldbannwarte, die über die Nutzung im Wald wachen.
Und die selben Banwarten sollent ye einer ze Monat in das gemein Holtz gen; und soll es keiner dem andern sagen – vermutlich damit keiner Freunde oder Verwandte warnen kann.
Will einer bauen, gibt man ihm ußer der gemeinen Alltnende drey zehen Höltzer zu Kreutzen (Holz für das Grundgerüst eines Hauses)) Haut einer zuviel, so dass ein Banwart drey Latten oder drey Sparren oder me hinder ihm finde, so ist eine Strafe an den Bannwart fällig.
Hört einer einen Fremden Holz hauen, der soll ihn anvallen (überraschen) und mag er in nit uber Hant haben, so soll er (den ersten besten aus der March) rueffen, und welcher ime dan nit helffen wil, der sol die Einung (Strafe für den entkommenen Dieb) geben.
Gibt es im Spätherbst Eicheln und Bucheckern, so darf jedes Haus nur zwei Schweine eintreiben. Nach Sant Niclaus Tag (6. Dezember) aber darf yederman in die gemeine Allmende varen mit Rithe („Riddere“=Fruchtsieb) und Reche und den Rest nach Haus bringen.
Dr Thomas Steffens
Artikel aus der „Zittig zum Höfefescht 31. Juli – 2. August 1999“ anlässlich der schriftlichen Ersterwähnung von Holzhausen vor 1150 Jahren.